FAQ
Frequently Asked Questions = häufig gestellte Fragen
Wissenswertes übers Klettern und die Region
Firma
- Einzelunternehmen mit erfahrenen Partner-Guides
- Firmensitz vor Ort, am Rande des Nationalparks Sächsische Schweiz
- selbstverständlich haben wir eine Betriebshaftpflichtversicherung, für Unfall- und Krankenversicherung ist jedoch jeder Teilnehmer selbst verantwortlich
- individuelle Urlaubspakete, besonders für Familien und Gruppen mit erlebnispädagogischen Aspekten
- Vorauszahlung der Kursgebühren durch Überweisung ist auch bei uns üblich. Vorauszahlung bietet uns ein wenig Planungssicherheit.
- und bei Regen? ... versuchen wir möglichst eine Ausweichlösung zu finden, wie z.B. eine Höhlentour, Kletterhalle oder Klettersteig. Manchmal muss ein Termin aber auch verschoben werden.
Klettern
- Saison: April bis Oktober
- Es gelten die Sächsischen Kletterregeln
- KEIN Klettern am nassen Fels!
- Höhengewinn nur durch Kontakt von Händen und Füssen mit dem Fels, nicht am Seil hochziehen, nicht in die Ringe fassen
- KEIN Magnesia
- KEINE Klemmkeile, Friends
- Es gibt KEINE Bohrhaken, Vorstiegssicherung nur mittels Schlingen sowie Ringen, die durch den Erstbegeher geschlagen wurden. Ringe findet man in der Regel nur an Stellen, die wegen fehlender Felsstrukturen nicht mit Schlingen zu sichern sind oder die eine besondere Kletterschwierigkeit darstellen.
- Im Nationalparkgebiet sind die besonderen Bestimmungen zu beachten: Wegegebot, Wege- und Gebietssperrungen beachten, Kernzone: ausschliesslich gekennzeichnete Wege benutzen, weisser Kreis mit schwarzem Dreieck = Kletterzustieg - also kein Wanderweg, Radfahren nur auf gekennzeichneten Routen - Wanderer haben "Vorfahrt", Freiübernachten nur in genehmigten Boofen (kleine Höhle unter Felsvorsprung), Feuer und Rauchen verboten, nichts hinterlassen - nichts mitnehmen, Natur - also Pflanzen, Tiere und Felsen - mit Rücksicht behandeln
- Unsere Gäste klettern mit Seilsicherung und zusätzlich mit Helm. Weniger wegen herabfallender Felsteile, sondern um an engen Stellen und unter Vorsprüngen keine "Haare zu lassen" und im Falle des "Ins-Seil-Fallens" auf der sicheren Seite zu sein.
- Klettern ist zwar durch Seil und Helm gesichert, wie bei jeder anderen Sportart gibt es aber auch hier keinen Ausschluss eines Restrisikos.
- Klettern ist ab einem Alter von ca 6 Jahren sinnvoll, da Koordinationsvermögen sowie Verstehen und Umsetzen von Kletteranweisungen erst in diesem Alter ausgeprägt werden.
- Die gesamte Ausrüstung (Seile, Gurte, Kletterschuhe, Karabiner, Schlingen, Helme, bei Höhlentouren: Stirnlampen) wird durch Adventureservice Saupsdorf gestellt
- Verpflegung ist regulär nicht enthalten, auf Anfrage gegen Aufpreis möglich
- Mit den Beinen klettern (mehr Kraft als in den Armen)! Klimmzüge vermeiden!
- Nicht mit dem Knie klettern!
- Beinkleid, das die Knie schützt ist von Vorteil
- Kletterdisziplinen: Wandkletterei (senkrechte Wand), Rissklettern (Klemmen in Felsspalten mit Händen, Fäusten, Armen, Füssen, Beinen), Kaminklettern (Klemmen oder Spreizen mit dem ganzen Körper zwischen zwei Felswänden), Überhang (Armkraft), Reibung (keine Griffe und Tritte, nur "runde" Auflage für Hände und Füsse)
- Unterschied: Freiklettern = Free Climbing = Klettern am Fels ohne technische Hilfsmittel ABER: immer mit Seilsicherung, Free Solo = OHNE Seil. Wir klettern mit unseren Gästen und auch privat ausschliesslich mit Seil!
- Alle Knoten und Techniken könnt Ihr bei uns erlernen - Ihr müsst also keinerlei Vorwissen mitbringen
- Auch für Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen kann Klettern zum Abenteuer werden. Wir beraten Euch gerne!
- Menschen mit Epilepsie, Diabetes und anderen nicht offensichtlichen Beeinträchtigungen können mit uns klettern, sollten uns aber möglichst vorher darüber informieren
- Partner Check bedeutet gegenseitiges Überprüfen der Ausrüstung und der korrrekten Sicherung der Seilpartner VOR dem Einstieg - vier Augen sehen mehr als zwei!
- Wichtige Knoten: Achtknoten (gesteckt, Einbindeknoten Sicherungsseil in den Gurt), Mastwurf (z.B. Karabiner fest im Seil positionieren), Halbmastwurf (Sicherung mit HMS und Karabiner, auch im Vorstieg), Ankerstich (z.B. Bandschlinge mit Karabiner verbinden), Sackstich (z.B. Material befestigen), Palstek (Seil an einem Ankerpunkt wie z.B. Baum befestigen), Prusik (Klemmknoten mit Reepschnur, Zusatzsicherung beim Abseilen mit Abseilacht), Bandschlingenknoten (gesteckter Überhandknoten, zum Binden von Bandschlingen), Spierenstich (Seilverbindungsknoten), Überhandknoten ("der einfache" Knoten). Knoten auf Wikipedia
- Ein Glossar zu Klettergrundgebriffen auf on-sight.de
- Klettern auf englisch: http://www.abc-of-rockclimbing.com/
- Schwierigkeitsskalen auf Wikipedia
Region
Saupsdorf liegt am Ende des Kirnitzschtals in der Hinteren Sächsischen Schweiz, am Rande des Nationalparks Sächsische Schweiz, im Naturschutzgebiet, auf der Grenze zwischen Lausitzer Granit und Elbsandstein ("Lausitzer Überschiebung"), 6km von Sebnitz, ca 15 km von Bad Schandau, ca 50 km von Dresden und 15 min Fussweg von der tschechischen Grenze entfernt. Nachbarorte sind Hinterhermsdorf und Ottendorf, Mikulasovice (CZ). Saupsdorf hat ca 500 Einwohner. Wachberg und Weifbergturm bieten eine hervorragende Aussicht. Von Saupsdorf aus erreicht man bequem die Felsenhighlights oder kann in Richtung Böhmen noch abgeschiedenere Gegenden durchstreifen. In unserer Region sind Umgebindehäuser (Lausitz) und Fachwerkhäuser (Erzgebirge) gleichermassen anzutreffen. Die Grenzkontrollen bei der Einreise in die Tschechische Republik sind Ende 2007 weggefallen, die Zollbestimmungen gelten aber weiterhin.
Geologie
In der Sächsischen Schweiz findet man drei wichtige Gesteine: Sandstein, Granit und Basalt. Entlang einer Linie von Pirna über Hohnstein und Saupsdorf hat sich der geologisch ältere Lausitzer Granit (magmatisch, genauer: Granodiorit)
über den jüngeren Sandstein aufgeschoben. Diese Verwerfung wird auch als Lausitzer Überschiebung bezeichnet. Die Granit-Landschaft ist
durch sanfte Rundungen gekennzeichnet, der Sandstein hat oft schroffe Felsformationen ausgebildet. Das Elbsandsteingebirge (also der Sandsteinteil der Sächsischen und der Böhmischen Schweiz zusammen) ist ein Erosionsgebirge, das aus der bis zu 600 m starken Sedimentplatte (5 verschiedene Hauptschichtungen) aus der Kreidezeit entstand. Die Quaderbildung (Brüche) im Sandstein ist massgeblich durch Querdrücke von Erzgebirgsplatte (Südwesten) und Lausitzer Granit (Nordosten) verursacht. Durch Erosion entstanden die heutigen bizarren Felsen. Markant sind die Tafelberge wie z.B. der Lilienstein mit breitem Schüttkegel und freistehender Felskrone. Im Tertiär haben vielerorts Vulkane (Basalt) den Sandstein durchbrochen, wie z.B. der Rosenberg (CZ), der Raumberg, der Grosse und der Kleine Winterberg. Die Burg Stolpen steht auf einem weiteren Basaltkegel. Als grobe Faustregel gilt: Die Namen von Sandsteinfelsen enden auf "-stein", vulkanische und Ganiterhebungen auf "-berg". Der Sandstein hat bei uns verschiedene typische Strukturen ausgebildet: Waben, Eisenplatten, Sanduhren, Türme und Höhlen. Im Elbsandsteingebirge sind heute über 500 Höhlen bekannt, von denen aber der geringere Teil touristisch lohnend ist. Wichtige geologische Unterscheidungen sind: Schichtfugenhöhle (z.B. Kuhstall, Neuer Wildenstein), Korrosive Klufthöhle (z.B. Idagrotte, Frienstein), Trümmerhöhle (z.B. Bennohöhle, Bielatal), Tektonische Klufthöhle (z.B. Punkenhöhle, Krippen). Diese Höhlen sind oft nur mit Klettereinsatz, machnmal nur mit Seilunterstützung, zu durchsteigen.
Geschichte
In der heutigen Sächsischen Schweiz siedelten im Mittelalter Slawen. Bis ins 14. Jh. besassen die Berka von Duba (Böhmen) die Herrschaft Hohnstein-Wildenstein. Raubritter versuchten immer wieder, die Handelswege, die Böhmen z.B. mit dem Verkehrsweg Elbe verbanden, unter ihre Kontrolle zu bekommen. Sie nutzten die schwierigen felsigen Bedingungen und richteten "Raubschlösser" ein (Hinteres Raubschloss, Arnstein). Die Festung Königstein und die Burg Hohnstein wurden zum Schutz der Handelswege errrichtet. Immer wieder gab es Auseinandersetzungen zwischen böhmischen und sächsischen Herrschern. Erst im 19. Jh. wurde das Gebiet touristisch erschlossen, vor allem Künstler der Romantik liessen sich inspirieren. Die Bezeichnung Sächsische Schweiz soll auf die schweizer Maler Adrian Zingg und Anton Graff zurückgehen, die sich beim Besuch des Gebirges an ihre Heimat, den Schweizer Jura, erinnert gefühlt haben.